The Amazing World of UBER

Wer hätte das denn einmal von mir Gedacht Erzieher Bachmann auf Abwegen. Taxi fahren sagen die einen, wie kann er nur dafür hätte er auch in Deutschland bleiben koennen. Die anderen sagen vielleicht „die tun alles um in Amerika voran zu kommen“ Respekt. Natürlich war es von Anfang an nicht der Traumjob in Amerika, aber er bringt Geld. An guten Tagen können da schon einmal weit über 150 oder 200 Euro zusammenkommen. Ich fahre so 2 – 3 Tage die Woche für ein paar Stunden. Sprit muss man dann noch abziehen und Kosten für evtl. Autoreparaturen so das ca. 10 USD pro Stunde übrigbleiben.
Das ist okay. Natürlich arbeite ich weiterhin noch für meine Deutsche Firma – jedoch haben wir diesbezüglich das System dem aktuellen Bedarf angepasst. Es braucht einfach etwas mehr Zeit als geplant. Aber es geht voran und auch hier bleiben wir weiterhin sehr positiv. Darüber hinaus schaue ich gerade ob ein amerikanisches Produkt in der Lage ist den deutschen Markt zu erobern, anfängliche Euphorie legt sich gerade etwas – aber es ist noch zu früh da konkret zu werden ob wir diesbezüglich tätig werden oder dies erstmal nicht in Angriff nehmen.
Aber zurück zu Uber. Bisher hatte ich sehr nette Kunden, man kommt häufiger ins Gespräch, die Leute fragen immer nach meinem „Accent“ so auch letzte Woche nach dem Spiel Atlanta United (und ach dem letzten in dieser Saison da sie ausgeschieden sind). Man dachte Donnerstagabend über 60.000 im Stadion 22:30 Uhr dürfte eine super Surge sein und man kann mit einer Fahrt so viel verdienen wie sonst in 8 Stunden Uber. Aber Pustekuchen, nichts tat sich – die Map wurde nicht rot so dass ich von Uber XL (mehr als 5 Leute) auf X und Pool erweitern musste um wenigstens das 2.2 fache der Regulären Fahrt zu bekommen. Eine Anfrage habe ich abgelehnt und danach folgte sofort die nächste. Angenommen! Ich musste in der Seitenstraße drehen und ca. 300m die Straße rauffahren. Hier warteten meine Gäste. Was ich übersehen habe, da war das markierte Gebiet für die 2.2. Fache Quote gerade beendet und wieder im normalen Tarifgebiet. Drei Leute steigen bei mir auf den Rücksitz. Leicht angeheitert, der eine etwas mehr. Engländer! Hörte man sofort. Dann die bereits erwähnte Accent Frage. Ich sagte Germany, near Hamburg damit können die meisten Leute was anfangen. Der Typ in der Mitte sprach ein paar Sätze Deutsch und er sagte mir dass er teilweise in Hannover lebt. Wir unterhielten uns über Bundesliga und dann erzählte er das seine Freundin in Deutschland Schiedsrichterin ist und dort lebt. Ich sagte ihm, ich komme aus Braunschweig. Er erstmal.“Oh… Eintracht Braunschweig“ your team? You don“t like Hannover right? Ich bejahte und fragte, eher aus Spaß, ob seine Freundin den Bundesliga Schiedsrichterin ist. Er schaute mich an und sagte… Bibiana Steinhaus! Ich schaute ihn mir an und irgendwie kam er mir auch bekannt vor. Im Laufe der Fahrt und den anderen Gesprächen seine Mitfahrer bekam ich den Hinweis das er berühmt sei. Was er verneinte und meinte lediglich das er Schiedsrichter war. Die Fahrt ging zu einem Airport Hotel. Wir redeten noch etwas über die schönen Ecken im Harz und er berichtete von einer Fahrradtour zum Steinhuder Meer usw. Auch Braunschweig will er demnächst besuchen. An seinem Hotel angekommen, bedankte er sich für die nette Fahrt und verabschiedete sich mit einem Funktionär der direkt hinter mir saß. Den etwas angeheiterten Typen brachte ich ein anderes Hotel etwas die Straße rauf. Als Trinkgeld konnte er mir nichts geben außer englischen Pfund. Als ich ihm sagte, nehme ich auch. Gab er mir 5 Pfund und verabschiedete sich. Leider an diesem Abend nur 20 USD verdient aber nach dem ich Google befragte wer der Typ denn nun war der mit Bibiana Steinhaus zusammen ist. Der folge doch bitte dem link….
https://de.wikipedia.org/wiki/Howard_Webb  Howard Webb, zweifacher Weltschiedsrichter des Jahres und er leitete u.a. das WM Finale 2010 in Südafrika. Mein erster Celebrity in meinem 2009er Suburban. Also hat sich der Abend doch irgendwie gelohnt, wenn auch nicht finanziell.

Bis bald

Weapons – a never ending story.

Schon wieder! 59 Leute wurden erschossen, 500 (kein Tippfehler) verletzt. Kaltblütig geplanter Mord auf einem Country Festival am Strip in Las Vegas. Was soll man dazu noch schreiben? Man fühlt sich ohnmächtig oder ausgeliefert. Ich liebe Amerika, auch wenn es mich manchmal wahnsinnig macht wie sorglos, wie ignorant oder wie naiv einige Amerikaner hier im Land sind. Der naivste von allen nutzt Twitter für die Weltpolitik und hat Bock auf Atombombentests in Nord Korea. Manchmal denke ich mir, bloß weg hier, zurück nach Deutschland und hier maximal noch zum Urlaub rüber fliegen.

Das Grundproblem ist nicht der 2. Verfassungszusatz an sich. Gegen Verteidigung ist nicht unbedingt etwas auszusetzen. Es gibt Gegenden da benötigt die Polizei 1-1,5 Stunden um vor Ort zu sein. Wenn sich jemand zur Home Protection sicherer fühlt wenn eine Pump Gun im Haus im Haus ist – bitteschön! Auch ein Gewehr zur Abwehr von Bären, Pumas, Kojoten oder zur populären Jagd – auch in Ordnung. Eine Pistole mit 8 -12 Schuss – mag ich auch noch tolerieren….ABER die Möglichkeit halb oder *vollautomatische Waffen zu kaufen in dem man sich auf eben diesen ( leicht veralteten) Verfassungszusatz beruft ist falsch. Ein weiteres Problem ist die Macht der NRA ( National Riffle Association ) auf die (republikanische) Politik. Der Einfluss hier besonders groß.

*Vollautomatische Waffen sind meines Wissen nahezu überall verboten, die kauft man so einfach nicht mehr im Shop. Aber halbautomatische Waffen sind erwerbbar. Einen sog. Bumper Aufsatz legal erworben und du hast quasi eine vollautomatische Waffe. Wie in Vegas benutzt. Diese Waffen erfüllen nur einen Zweck. Den Zweck massenhaft Menschen zu töten. Diese Waffen gehören nicht in die Hände von Zivilisten – anders als bei Gewehren, Pistolen etc. haben die einfach keinen anderen Sinn. Damit tötet man keinen Bären oder Kojoten und den Einbrecher würde man damit nicht unschädlich machen – sondern durchsieben.

Wake up America – mein Wahlspruch in vielen Facebook Gruppen in den letzten Tagen. Interessant übrigens das die ich die meisten Zustimmungen aus der schwarzen und mexikanischen Bevölkerung diesbezüglich bekomme.  Könnte man den Bogen so weit spannen und die gewagte Theorie aufstellen das nicht „die Schwarzen“ oder „die Mexikaner“ das größte Problem in diesem Land darstellen? Es bestätigt sich hier im Süden sehr stark, das Rassismus ein enormes Problem in Amerika ist. Hier werden Menschen unter Generalverdacht gestellt wenn Sie dunkle Haut haben – ironischerweise waren die größten Arschlöcher die ich bisher hier kennen lernen durfte…Weiße Leute! Klar gibt es auch schwarze, braune oder rote Arschlöcher aber hier im Süden überwiegen anscheinend die Fox schauenden “ White fear people“ mit ihren schizophrenen Denkweisen.

 

Wake up America – be colorful – be strong

 

How flexible will I live the American Dream?

In Deutschland ist Kontinuität das A und O eines jeden Arbeitnehmers. Für die meisten Deutschen ist das dass Idealbild eines Berufslebens. Ausbildung in Firma A  40 – 45 Jahre dort arbeiten und dann mit Mitte 60 ins Rentenalter übergehen.  So verhält es sich anscheinend auch mit der Wahl der Bundeskanzlerin – niemand will Sie aber gewonnen hat Angie bereits jetzt schon!

Heute geht es nicht um unseren Clown, der hat ja gerade an der Bekämpfung der Hurricane Schäden in Texas und ab morgen dann in Florida und Georgia genug zu tun und auch nicht um die „Dreamer“ denen er abspricht eine erfolgreiche Zukunft in America haben zu dürfen.

Es geht heute um Flexibilität die man hier auf dem Arbeitsmarkt beweisen muss. hier muss man häufig nach Auftragslage reagieren – hired or fired ist die amerikanische Devise. Wir arbeiten derzeit an vielen Baustellen um erfolgreich das Abenteuer Amerika zu „überstehen“. Gerade erst haben wir ein Konzept für ein Deutsches Restaurant abgeliefert mit der Vision auch Schulessen zu übernehmen.  Diese Vision schwebt schon einige Zeit in unseren Köpfen herum – denn nach der miserablen Entwicklung mit Wurst City Venice und der kurz bevorstehenden endgültigen Schließung, bleibt nur zu hoffen das die Deutsche Rechtsprechung dafür sorgt das entsprechende verantwortliche Person seine gerechte Strafe bekommt. Da auch die amerikanischen Behörden ermitteln, bleibt zu hoffen, das es ernst für ihn wird. Vielleicht wird er Amerika dann entweder in Chino ( oder in eines der dreizehn anderen Gefängnissen von LA ) im Knast bestaunen können oder als *criminal foreigner* abgeschoben. Who knows!

Eva und ich haben uns für den ehrlichen Weg entschieden, wir arbeiten hart und vielschichtig für unser Geld. Das führt dazu das ich seit kurzen nebenbei noch UBER fahre. Ich fahre gerne Auto und lerne so noch die Vielfältigkeit unserer Stadt kennen. Habe in meinen ersten vier Tagen nebenbei bereits über 200 USD verdient. Nette Leute kennen gelernt und vor allem – ich spreche viel Englisch. Ich kann soviel oder sowenig fahren wie ich möchte und bekomme jeden Mittwoch das Geld überwiesen. Hätte mir mal jemand in Deutschland erzählt das ich mal „Taxi“ fahre… Genau das ist die Flexibilität von der ich eingangs geschrieben habe. Geld stinkt nicht und wenn man sein Deutsches Ego ablegt und bereit ist auch Jobs zu machen die in Deutschland nicht seinem „Niveau“ entsprochen hätten dann besteht man in Amerika. Davon sind Eva und ich 100% überzeugt. Zu dem Job gebracht hat mich übrigens ein neuer Freund – mit dem Namen Christian. Ein ausgewanderter Berliner den ich über einen weiteren Investor von Wurst City kennen gelernt habe. Grundsätzlich habe ich durch diesen Flop sehr tolle Leute kennen gelernt. Georg, Christiane, Wolfgang, Michael , Matthias, Leute die überwiegend auch in den USA leben oder zumindest hier familiär verwurzelt sind. Alle mit eigenen kreativen Ideen hier ein schönes Leben zu führen. So wie wir – auch wenn wir derzeit noch deutlich weniger Geld verdienen als in Deutschland. Aber es wird – davon sind wir überzeugt.  Amerika ist gut zu dir – wenn du bereit bist für dein Glück in Amerika zu kämpfen. Wir sind es!  Und so kann es sein das ihr sehr bald noch viel mehr Neuigkeiten von uns erfahren werdet.

Einiges ist am köcheln – einiges wird vielleicht nichts – anderes dafür umso mehr. Wer weiß das schon so genau.

BTW. Die ersten Postkarten wurden bereits verkauft – auch von dieser Idee sind wir nach wie vor überzeugt.

 

 

Eure kämpferischen Freunde aus dem Südosten der USA

 

Eva & Florian

Our First Anniversary

365 Tage im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

 

Heute vor einem Jahr, am 2.August 2016 gegen 7 Uhr morgens hob unser Flugzeug vom Hannover Airport ab in ein neues – in ein so anderes Leben! Über Frankfurt Main flogen wir 4 Bachmänner mit sieben Koffern und unzähligem Handgepäck und unserem Hund Cooper nach Atlanta / Georgia USA.

Neben weinenden Großeltern und unseren besten Freunden, ließen wir nicht weniger als unser gesamtes altes Leben zurück! Nach einem Jahr kann man sagen das uns die Auswanderung relativ gut gelungen ist. Natürlich hatte man in manchen Dingen etwas Glück, bei unseren Nachbarn zum Beispiel, oder aber wie ich zu meinem Job gekommen bin. Allerdings gab es auch Situationen die bis heute Nachwirkungen haben und deren Ausgang ungewiss ist. Ich erinnere da insbesondere an das Invest in eine Wurstbude in Venice Beach. Dies ist, Stand heute, nicht als bestes Invest zu sehen. Wenn man nur manchmal in die Zukunft schauen könnte.

Interessant ist, wie die Zeit, so manche Dinge in einem anderen Licht erscheinen lassen. Die Entfernung zu den Eltern/Großeltern ist mittlerweile für uns alle vier völlig normal. Die Sprache bereitet immer weniger Probleme – hier bemerke ich deutliche Vorschritte. Natürlich fehlen immer noch Wörter und auch das spontane Antworten bei Fragestellungen ist nicht immer perfekt. Aber wer spricht hier schon perfekt Englisch?

Vor einem Jahr hatten wir einen richtigen Präsidenten  und eine teure Krankenversicherung aus Deutschland. Heute einen Twitter – POTUS und eine günstige amerikanische Krankenversicherung. Aus dem Skoda Jeti wurde eine Chevrolet Suburban und aus dem massiven Steinhaus ein Holzhaus mit Air Condition.  Wir besuchten mit fast allen unseren Gästen „unseren“ Stone Mountain und haben eine Jahreskarte in der World of Coke hier in Downtown Atlanta. Wir feierten das Oktoberfest in Hellen GA und besuchten das Disneyland in Orlando. Wir fuhren außerdem zu einer Radtour nach New York City und zu Elvis Presleys Graceland Villa nach Memphis.

Die ersten (offiziellen)Besucher waren meine Mutter mit meinem Bruder zur Weihnachtszeit. Der Überraschungsbesuch meiner Schwiegereltern zu Evas Geburtstag im November war jedoch der eigentliche erste Besuch. Meiner Frau zu verkaufen warum wir vor der Küche nun unbedingt das Gästezimmer fertig bekommen müssen war nicht besonders leicht. Es folgten Anfang April der Antrittsbesuch meines Vaters mit seiner Frau. Dazwischen für eine Nacht ein Freund mit Tochter auf der Durchreise. Außerdem einer meiner Investmentpartner. Ende Mai kam eine alte Arbeitskollegin mit ihrem Mann und Kinder für zwei Nächte zu Besuch ( HENNING!!!!!!).  Dazwischen eine Woche mit meinem Schwager und seiner Freundin.  Es war also immer was los.

Freunde haben ihren Besuch abgesagt, natürlich war das schade für uns – aber es ist wie es ist. Zu anderen hat man so gut wie keinen Kontakt mehr, trotz gegenseitiger großer Worte in den Abschiedswochen.                                                                                                   Wir wurden ein paar Mal gefragt ob wir alles wieder so machen würden – ich glaube wir können das mit einem klaren JA beantworten. Aktuell ist es für uns der richtige Ort um gemeinsam unseren langjährigen Traum zu leben. Fehlt einem Braunschweig? Natürlich! Es ist unsere Heimat und die wird es immer bleiben. Ob wir wieder zurück wollen? Stand jetzt lautet meine Antwort JA auf jeden Fall. Evas Antwort lautet nur VIELLEICHT.  Wir bleiben, sofern nichts gravierendes passiert jedoch mindestens bis ins Jahr 2021. Stichwort: Doppelte Staatsbürgerschaft.

Wir lieben dieses Land,  ob man es verstehen mag oder nicht auch wenn man manchmal verrückt wird bei den Begegnungen mit den Rednecks und der bedingungslosen Anhängerschaft zu einem twitternden Präsidenten.

 

Auf in ein neues Jahr – wir haben noch lange nicht genug   😉

 

 

 

Alltag

Es fällt einem langsam schwerer diesen Blog mit mehr oder weniger sinnvollen Dingen zu füllen. Man nennt es wohl Alltag – in Amerika. Man gerät nicht mehr bei jeder Mall in Ekstase, das Einkaufen an einem Sonntag ist für uns völlig normal geworden und unser Auto ist uns manchmal zu klein und die Benzinpreise (natürlich) zu teuer.

Während in Deutschland Preisabsprachen an Tankstellen offiziell illegal aber doch  praktiziert werden gibt es dieses hier in Georgia anscheinend nicht. Wenn man an einer Tankstelle für Normalbenzin 2,04 bezahlt zahlt man an der Tanke gegenüber 2.24 USD. Niemand würde in Deutschland zur teureren Tankstelle fahren, hier nehmen die meisten Leute die Station die zuerst auf dem Weg liegt. Hier in unserem Cobb County gibt es unzählige Tanken – selbst an den Stellen wo man keine erwarten würde. Wir tanken in der Regel bei unserer Kroger Tankstelle – die gehört der gleichnamigen Supermarkt Kette. Hier besitzen wir die Kundencard und sparen an besagter Tanke mit je 100 USD Umsatz 10 Cent auf den Benzinpreis pro Gallone. Das lohnt sich dann schon wenn man 10 oder 15 Cent weniger für diese bezahlen muss. Der aktuelle Spritpreis beträgt derzeit um die 2.15 USD (1.Gal / 3,78 Litern) umgerechnet in Euro ca. 0,54 Cent pro Liter. WUCHER

Natürlich ist das nicht ganz ernst gemeint. Dafür sind die Lebensmittelpreise astronomisch teuer in den Vereinigten Staaten.  Ein Paket Käse gibt es selten unter 3 USD, Saft 3 USD, Butter und Joghurt 250 Gramm ca. 3,40 USD. Dafür ist Fleisch  ( Chicken und Beef in den Großmengen bis 2,5 kg.) mit 9 -11 USD relativ preiswert aber komplett unabhängig von der Qualität. Das ist jedoch ein extra Thema und nicht mal eben in drei Sätzen abzuhandeln. Der absolute Kracher ist aber unser Toilettenpapier. Ein paar Monate haben wir gebraucht um herauszufinden wo es das wirklich günstige Papier gibt – beim Dollar Tree. 4 Rollen für 1 USD. In Supermärkten gibt es das etwas bessere Papier für 15 Rollen legt man bis zu 11 (!!!!!!!) ELF Dollar hin. Warum Papier hier in Amerika so teuer ist? Bisher konnte uns das noch niemand beantworten und entbehrt eigentlich auch jeder Logik. Aber so ist es halt.

Das Wetter ist gerade echt extrem – der Georgia Summer hat uns voll erwischt, durch die letzten feuchtwarmen Wochen haben wir unzählige Mücken – ohne Repel  (Mückenspray) kann man außerhalb nicht überleben. Wahnsinn. Derzeit machen wir aus unserem umgestürzten Baum Brennholz, nach einer Stunde kann man das T-Shirt auswringen – bei 37 – 39 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 95%. Aber man will sich nicht beschweren. Jetzt ergibt es auch Sinn an einem Bahnübergang den Motor NICHT auszumachen oder beim schnellen Gang zur Post den Motor für die wartenden Familienmitglieder anzulassen. Dies könnte sonst sehr schnell gefährliche Folgen haben. Man lernt eben nie aus in diesem Land.

ABER:

Manchmal nerven „Sie“ wirklich richtig. Die Amerikaner! Sie können dir alle 45 Präsidenten im Schlaf aufsagen inkl. Geburtstag und Sterbedatum. Sie können Ihre Hymne auswendig und mit voller Inbrunst singen. Sie lieben Ihr Land und zelebrieren dies einzigartig. Der vergangene 4th July war phantastisch mit wunderschönen Feuerwerk zum Abschluss eines schönen Tages. Aber bitte keine tiefsinnigen Gespräche… Hier im Süden ist das nicht so zielführend – jedenfalls nicht bei den typischen Bible Belt Rednecks. Da ist einfach nicht viel. Die Leute wissen zu 90% nichts über Deutschland  gerade mal das es in Europa liegt ( und nein Deutschland liegt nicht in London) sie wissen noch gerade noch das Adolf Hitler ein „really bad guy“ war. Dann ist allerdings auch schnell Ende – mit den drei Wörtern die sie dann doch manchmal können. Autobahn, Frankfurt und Bayern (alternativ Munich) ist das Gespräch dann häufig beendet. Da packst du dir schon manchmal an den Kopf. Aber trotzdem sind die meisten unheimlich liebe Menschen die hilfsbereit und freundlich deinen Tag versüßen können. Auch wenn Georgia mit Sicherheit nicht der Ort sein wird an dem ich bis an den Rest meines Lebens (43 Jahre habe ich noch eingeplant) verweilen werde. Wir lieben es hier.

 

Bis bald

 

PS: Henning und Kathi S. aus H. werden hiermit offiziell in unserem Blog gegrüßt. Wir sehen uns am 22.12 😉

 

 

+

Endgültiger Abschied

Ich bin in einem Alter in dem ich nichts mehr schön reden kann. 37 Jahre, der Lack ist ab. Eine Freundin hat Eva und mir 2009 in Texas einmal erzählt, solange sie bei Walmart noch nach einem Ausweis gefragt wird ist alles gut. Da sieht man dann noch jünger aus als 40. Samstag Nachmittag Tatort der Walmart in Hiram. Wir kaufen ein, soweit so gut – die Biervorräte waren erschöpft und darum wurde neues eingepackt. Ich hatte bereits meinen Ausweis parat als die nette Kassiererin sagt, ich bräuchte die Driver License nicht mehr vorzeigen, sie glaube ich wäre alt genug. Hallo? Ich bin verdammt nochmal noch deutlich unter 40 und werde nicht mehr nach einem Ausweis gefragt? Lag es an meinem lässigen 10 Tage Bart, an meinem Cap oder an den quakenden Kindern um mich herum? Auf jeden Fall bin ich nun definitiv ein „altes Eisen“ – Halbzeit bis zum Gnadenschuss sozusagen ( 80 Jahre möchte ich werden…) Ich muss sagen, das knabbert gerade etwas an mir. Ich alter Sack. 🙂

Vergangenen Freitag, am 16.06.2017 starb der Kanzler meiner nahezu kompletten Kindheit nach langer schwerer Krankheit mit 86 Jahren. Es ist mitnichten so das ich ein Fan von Dr. Helmut Kohl oder seiner Partei der CDU war und bin. Aber irgendwie hat mich das wirklich getroffen. Warum? Er war die konstanteste politische Persönlichkeit meiner Vergangenheit. Von meinem zweiten Lebensjahr bis 1998 war er der Kanzler der Bundesrepublik. Danach habe ich ihn als Erstwähler zu Gunsten von Gerhard Schröder abgewählt. Er steht für mich gemeinsam mit Hans Dietrich Genscher federführend für die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten. Er nutzte die Gunst der Stunde, die sowjetische Staatspleite, um Gorbatschow den größten Brocken neben der ollen Thatcher aus dem Weg zu räumen. Mitterand und Bush willigten ebenfalls ein. Der Weg war geebnet um nach 11. Monaten die Deutsche Wiedervereinigung feiern zu dürfen. Auch wenn ich damals noch sehr jung war – es war und bleibt das großartigste Ereignis der Deutschen Nachkriegsgeschichte. Dies alles ging mir am Freitag durch den Kopf als die eigentlich schon lange zu erwartende Nachricht von seinem Tod durchs Internet waberte. Dafür sollte man ihm dankbar sein, unabhängig von allen anderen weniger positiven Geschichten seiner Amtszeit. Möge er in Frieden Ruhen!

Das hat mich irgendwie echt bewegt, so weit weg von Deutschland. Seltsam manchmal…! Ansonsten gibt es aktuell nicht viel neues zu berichten, außer das wir gerade nach Flügen für unsere Reise nach Deutschland schauen, diese Tarife sind immer sehr spannend. Vor allem wenn man für eine Reise mit vier Personen und Leihwagen bis zu 800 USD weniger bezahlt als ohne einen Wagen. Verstehen muss ich das jedoch nicht.

Bis bald mal wieder – aus den Verrückten Staaten von Amerika

Florian

 

www.sendyourpostcard.us

Lange hat es gedauert bis dieses oben genannte Baby das Licht der Welt erblicken konnte. Große Schwierigkeiten, bei der Umsetzung der Webpage, am Anfang ließen viel Zeit ins Land gehen. Jedoch sind wir jedem dankbar der uns bei der Verwirklichung dieser Seite geholfen hat. Nun heißt es abwarten und der Seite die Zeit geben bekannt zu werden.

Aber was genau verbirgt sich hinter http://www.sendyourpostcard.us ?  Hier in Amerika werden gerne Postkarten verschickt, ob zu Verlobungen, Geburtstagen, Feiertagen wie dem 4.July, zur Heimkehr der Soldaten oder zum Hauskauf. Viele Leute nutzen dieses „altmodische“ Mittel der Kommunikation mit absoluter Leidenschaft. Jedoch lieben Amerikaner den „full service“ und hier setzt Evas Business an.  Handgefertigte Postkarten, oder Einzelstücke zu jedem Anlass, werden angeboten. Diese können wahlweise mit einem Standard – oder individuellen Text versehen werden. Danach gibt man noch den Absender und natürlich den Empfänger an und schon ist seine persönliche Karte auf dem Weg zum Empfänger. Mit ein paar Mausklicks. Bezahlt werden kann natürlich sofort mit Pay Pal oder allen gängigen Kreditkarten. Und wer der Postkarte etwas mehr Zeit gibt…auch für Deutschland ist dieser Service nutzbar. Also auch meine bitte, für uns ist es sehr hilfreich die Seite(n) sendyourpostcard.us bei Facebook ,Twitter, Instagram zu teilen, zu liken und natürlich wäre es auch schön wenn ihr diesen Service nutzen und Ihm eine Chance geben würdet.

Wir geben diesem „Baby“ die nötige Zeit zu wachsen und hoffen das Ihr ihm eine Chance gebt. Ich jedenfalls glaube an dieses ehrliche Produkt und an die tolle Idee meiner Frau.

 

Euer Florian

Five Boro Bike Tour 2017

Vorweg: We did it…auch wenn ich leider 3 (!) Miles vor der Ziellinie, kurz vor der Verrazano Narrow Bridge, aufhören musste. Meine Beine waren völlig am Ende und ich hatte Krämpfe…Eva hat es natürlich durchgezogen! 40 Miles und über 35.000 Teilnehmer! Von der Südspitze Manhattans, die 6th Avenue hoch, durch den Central Park und durch Harlem rüber in die Bronx, zurück nach Manhattan und über die Queensboro Bridge durch Queens und Brooklyn zum finalen Hammer, eben dieser besagten Brücke.

Das Wetter, anfänglich schön jedoch im weiteren Verlauf eher nicht so super…Regen, Wind irgendwie die letzten Nachwehen des Aprils. Die Organisation war gut, einziger Fehler war das man Familien mit Kindern in die vierte Welle gepackt hat, wohlwissend das diese dann doch tendenziell mehr Zeit brauchen als Halbprofis. Wir hoffen im kommenden Jahr können wir uns in eine der vorderen Start Wellen befördern. Ja ihr lest richtig, we do it again.  Das war ein überragendes Erlebnis, wir checken gerade ob es in diesem Jahr in Atlanta oder hier in der Nähe eine ähnliche Veranstaltung geboten wird. Vielleicht irgendwo in Florida oder in New Orleans – mal sehen.

Eva und ich haben außerdem die Fühler nach einem 52km langen Fußmarsch um Manhattan Island ins Auge gefasst, dieser dann natürlich ohne Kinder. Nicht das ich auf meine alten Tage noch zum Sportler werde…aber egal ob beim wandern in NYC oder der Fahrradgeschichte. Nächstes Mal wird mehr im Vorfeld trainiert, ich denke das fehlende Training war mit die Ursache zzgl. zur Tatsache das mein Sohn auf dem Tandem gern einmal vergessen hat zu strampeln. Gemeinsam mit meinen (zu vielen) Kilos und seinen (wenigen) Kilos war das auf den letzten Metern einfach zu viel. Ebenso grenzwertig war die Autofahrt. Knapp 1500km pro Strecke ist dann doch hart an der Grenze des Machbaren. Trotz Nachtfahrt und dritter Sitzreihe eine anstrengende Reise. Nicht nur für die Fahrer.

Ansonsten, wir haben Frühling einen sehr warmen Frühling – jetzt wo ich gerade die Garage aufgeräumt habe lief mir der Schweiß in Strömen durch das Gesicht. 34 Grad sind schon eine Ansage.  Gut das unsere Klimaanlage funktioniert…

Nun hoffe ich das Eintracht Braunschweig am Wochenende die Arminia aus Bielefeld dahin schießt wo sie hingehören. In die dritte Liga und damit das Tor zur 1.Fußball Bundesliga ganz weit geöffnet hätten. Gleichzeitig bin ich am Sonntag Stuttgarter….schießt die Hannoier aus Ihrem eigenen Stadion! 0:3 Sieg BTSV 0:3 Sieg VFB…

Euer Florian

Der Weg zu einem legalen Pool.

America the Land of craziness. Ein neuer Freund lacht sich wahrscheinlich nun in seinem Wüsten und Mormonenstaat ins Fäustchen. Das Drama um unseren illegalen Pool nimmt langsam irrwitzige Formen an – ich wette niemand in unserem County hat nun so einen legalen Status erreicht mit seinem eigenen Pool wie wir.  Aber von vorne. Die Idee hatten wir bereits früh – nach dem wahnsinnigen Spätsommer war klar – ein Pool muss her.

Januar: Einfach mal zum Health Department und einen Antrag ausgefüllt, denn wir wussten wg. dem Septiktank muss man bei Baumaßnahmen vorsichtig sein. Bis Mitte Februar nichts gehört und angefangen (großer Fehler) . Freunde von uns haben Leuchttürme gebaut, da kann man wohl so einen duseligen Pool mit Deck bauen – haben wir gedacht. Angefangen den Hang zu begradigen etc.

Februar: Ein unangekündigter Besuch vom Health Department  mit der Bitte wir sollen uns sofort melden…Zwei Wochen später, erneuter Besuch vom HD. Und die Mitteilung das von Seiten des HD keinerlei Bedenken bestünden. Frage nach Construction Permit…niemals vorher haben wir davon gehört. Natürlich unsere eigene Schuld. Parallel weiter am Deck gebaut….

März: Pooldeck wurde fertig gebaut und nun ging es darum die Permission einzuholen. Im Cobb County Permit Office – dort erzählt man uns man benötige zuerst eine Genehmigung für den Pool selbst (ein Billigpool von Walmart) um diesen aufzustellen….danach müssten wir ins Marietta *irgendwas* Court House. Eine Kopie von unsem Grundstückplan besorgen.

April: Kopie besorgt, die nun doch völlig unnütz war (Kostenpunkt immerhin nur 1 USD)  und heute die zweite Permission für das Deck besorgt. Nun rufen wir morgen noch zwei Typen an die dann den Pool und das Deck offiziell abnehmen. Schilder dafür hängen nun bei uns im Garagenfenster…to be continued

Genehmigt ist es jedoch jetzt schon  🙂

Ich werde niemals mehr über Deutschen Behördenwahnsinn meckern wenn man selbst in den Suburbs eines amerikanischen Ballungszentrums lebt

Heimweh?

 

Hallo,

fast 9 Monate America liegen hinter uns, Zeit für ein erstes Resümee. America war bisher nett zu uns. Wir sind nicht blauäugig an die Auswanderung gegangen. Zehn Jahre haben wir uns vorbereitet diesen Traum eine unbestimmte Zeit in unserem Leben zu leben. Viele Menschen haben Träume, realistische und unrealistische – wie oft haben wir uns anhören müssen „das wird nichts“ oder „mit kleinen Kindern sehr schwierig“ oder „habt ihr euch das gut überlegt?“. Aber es war unser Traum! Was hatten wir zu verlieren? Nicht viel – außer Geld. Das klingt natürlich jetzt so als würde unser Geld auf Bäumen wachsen – so meinen wir das aber nicht. Wir haben einfach nichts zu verlieren. In Deutschland wartet unser Haus auf uns, Eva hat viele Jahre Zeit um wieder in die Firma zu wechseln und ich? Männlicher Erzieher und beruflich nicht total daneben ( hoffe ich doch)…! Auch da würde ich sicherlich wieder etwas bekommen!

Heimweh – gab es bisher eher nicht. Natürlich fehlen einem manchmal alte Freunde – aber auch da bemerken wir das der Kontakt tatsächlich immer mehr abebbt. Das war schon in Braunschweig so, aber das wollte man so nicht wahrhaben. Alle gehen steil auf die 40 zu, haben Familien gegründet und einfach ihr eigenes Leben.  Man erinnert sich manchmal sentimental an die Zeit in Braunschweig – die es aber auch 2016 schon nicht mehr gab. Vollgas, Party und Eintracht – wenn man genauer überlegt merkt man, das diese Zeit ja doch schon 8-10 Jahre her ist. Also was vermisst man? Die alte Arbeit? Gelegentlich, jedoch immer weniger. Hier haben sich viele neue Möglichkeiten eröffnet die wir wahrnehmen wollen. Was draus wird zeigt uns die Zukunft.

Auch das verdammte Englisch wird immer besser – auch wenn man diesen „Georgia Slang“ nicht unbedingt als sowas bezeichnen kann. 🙂  Wir werden sehen wohin der Weg geht – erstmal heißt es mindestens noch vier Jahre America. Den nächsten Traum verwirklichen – die doppelte Staatsbürgerschaft.

PS: Jetzt war sogar mein Vater hier – und was mich sehr freut. Es hat ihm gefallen!!! Happy Birthday Dad!

 

Florian