Ein ( vermutlich ) letztes Mal

Hallo,
ein paar Monate sind seit meinem letzten Blog Eintrag vergangen. Irgendwie fehlt mir die Lust, Zeit und vor allem habe ich das Gefühl über alles hier bereits geschrieben zu haben. Wir sind angekommen in diesem Land.
Mein Alltag ist bestimmt durch Homeoffice & Verkauf, Haushalt und die Kinderbetreuung. Eva ist i.d.R. 11-12 Stunden außer Haus. Natürlich gibt es da hin und wieder mal Diskussionen drüber, aber eigentlich läuft es gut und in beiden Jobs läuft es in die richtige Richtung. Vor etwas mehr als einem Jahr standen wir vor der Frage hier wieder alles einzupacken, so mies lief es. Es kann hier schnell gehen, nach oben sowie in die andere Richtung. Da wir aber schon „unten“ waren bleiben wir vorsichtig optimistisch.
Der Umzug nach Cartersville war die richtige Entscheidung, hier fühle ich mich deutlich wohler als in Powder Springs. Ein richtiger Ort mit fast allen notwendigen Geschäften. In Powder Springs war es nicht so schön & zentralisiert. Auch wenn die Fahrerei nach Atlanta dann doch weiter ist. Aber wirklich oft ist man da nicht und wenn man mal hinfahren muss, auch in Ordnung.
Am 25.11. hatte ich mein erstes Full Stadium bei Atlanta United. Ein unheimlich geiles Gefühl, wenn so eine Choreographie (Tifo) dann auch klappt. Ich war im Vorfeld skeptisch da normalerweise die Leute hier immer erst nach dem Anpfiff ins Stadion kommen. Aber der Club hat über Social Media alle Zuschauer informiert so dass dieses unheimlich tolle Bild entstand. Ich selbst war auch im Stadion und war unheimlich beeindruckt. Ich denke das diese Geschichte definitiv positiv fuer die weitere Entwicklung der Firma sein wird.
Zu Thanksgiving hatten wir endlich Georg und Christiane aus North Carolina zu Besuch, zumindest WIR hatten viel Spaß und freuen uns schon jetzt auf eine offizielle Gegeneinladung im Frühjahr 2019. Georg hat mir eines seiner Hobbies näher gebracht so dass ich mir gleich am Wochenende gleich einen Fleischwolf zugelegt habe und nun eigene Wurst herstelle. Die ersten Würstchen waren ein voller Erfolg und den Kindern haben sie geschmeckt. Gestern habe ich dann nochmal 3kg Curry – Käse Bratwurst hergestellt. Die allerdings nun erstmal eingefroren wird und nach unserem Deutschlandbesuch auf den Tisch kommen wird.
Deutschland – kommende Woche geht’s fuer mich bereits los. Über Philadelphia nach Amsterdam. Da holt mich ein Freund ab. Das Wochenende ist bereits minutiös verplant. Montag – Mittwoch bin ich bei meiner Firma in Mannheim. Danach liegen wieder einige nette und notwendige Termine an (Zahnarzt). Am Samstag möchte ich nach Karlsruhe um den Tabellenletzten der dritten Liga live zu sehen. Mal sehen wie hoch die Gurken da verlieren. …
Dann kommt auch endlich meine Familie nach und so werden wir dann einige nette Tage mit der Familie verbringen, auch ein paar Freunde / Bekannte wollen besucht werden usw. Der übliche Stress halt und trotzdem freut man sich.

Endlich Urlaub & Nachruf

Wenn man mal bedenkt das wir seit über zwei Jahren in Amerika leben ist unsere bisherige Urlaubsausbeute sehr gering. Von unserem September Urlaub in Florida 2016 einmal abgesehen, waren wir lediglich 1x für zwei Tage in New York (2017) und vergangenen Dezember in Deutschland.
Vier Wochen nach unserem Umzug fuhren wir also mit unserem Suburban rund 1100km nach Washington DC durch die Nacht. Bedingt durch die dritte Sitzreihe hatten unsere Kinder genügend Platz zum Schlafen auch Eva nutzte die Nacht um nach einem harten Arbeitstag noch etwas zu schlafen. Nach ca. 6 Stunden reiner Fahrtzeit fuhr ich in Virginia irgendwo auf einen Rastplatz und musste meinem unmittelbaren Drang auf Schlaf nachkommen. Nach 1.5 Stunden Pause, weckte ich Eva und nun war sie an der Reihe um weiter nach DC zu fahren. In Woodstock (nicht DAS Woodstock) hielten wir bei Cracker Barrel einer Country Store Kette mit leckerer Küche. Gegen kurz vor 10 Uhr erreichten wir das Hotel in Arlington Virginia, das Sheraton Pentagon City. Dieses Hotel war sehr preiswert, sauber und besaß einen wunderschönen Ausblick auf Washington DC und das Pentagon. Jenem berühmten Gebäude dies als Hauptquartier der US Armee und durch die besondere Form (eben die eines Pentagons / Fünfeck) weltberühmt wurde. Am 11. September 2001 flog ebenfalls eine entführte Maschine in das Gebäude. Das Denkmal direkt am Gebäude sollte auch unser erstes Ziel sein, denn vor 1 Uhr konnten wir nicht in unser Zimmer.
Einige blödsinnige Verschwoerungstheorien ranken sich auch um den Anschlag ins Pentagon, diese Theorien des Internetzeitalters sind ein unerklärliches Phänomen. Ich persönlich glaube ja das dies an den weit verbreiteten Chemtrails liegt. Die New World Order will uns alle manipulieren…weiß ja jeder! 😉
Fuer mich selbst war es ein sehr wichtiger Punkt unserer Reise diesen Ort zu besuchen. Jason hat ebenfalls ein gesteigertes Interesse an US Geschichte generell und natürlich auch um die Geschehnisse de 11. September 2001.
Am Nachmittag fuhren wir zum Capitol und trafen uns mit einer ehemaligen Arbeitskollegin von Eva und ihrem Mann und den zwei Töchtern. Ich kannte die vier vorher nicht und war natürlich erst etwas skeptisch. Es war fantastisch, wir hatten einige schöne Stunden, ließen den Abend in einem irischen Restaurant ausklingen. Die Familie lebt fuer ein paar Jahre westlich von DC da der Arbeitgeber den Mann entsendet hat.
Sonntag zog es uns abermals zur National Mall, zum World War II Memorial, zum Lincoln Memorial wo neben Forrest Gump auch Martin Luther King seine berühmteste Rede hielt. Das Washington Monument (der knapp 170m hohe Obelisk) ist noch bis 2019 geschlossen. Es war so unerträglich heiß das wir den Rest der Besichtigungen mit dem Auto erledigen mussten. Am White House musste ich ein paar Mal um den Block fahren damit sich meine Familie das Zuhause von Ronald Mac Donald aka Donald Trump anschauen konnte. Ich selbst war 2006 dort und musste dort nicht unbedingt noch einmal hin. Danach besuchten wir noch Barak Obama in einem noblen Stadtteil mit Namen Kalorama. Einige Straßensperren und der Secret Service verhinderten leider unser fest eingeplantes BBQ mit dem 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Jedoch bilden wir uns ein, ihn gesehen zu haben, da zwei schwarze SUVs vor seinem Haus hielten und u.a. ein dunkler, leicht ergrauter hagerer Mann mit Gefolgschaft in Obamas Haus ging. Zumindest gefällt mir die Idee das er es gewesen sein könnte. Ein in meinen Augen großartigen amerikanischen Ex Präsidenten.

Am Montag fuhren wir abschließend zum Militär Friedhof in Arlington das Grab von John F. Kennedy, seiner Frau und Kindern und etwas abseits, das Grab seines Bruders Bobby zu besuchen. Ein weiteres Highlight fuer Jason. Vielen anderen Generälen, und berühmten Soldaten konnten wir keinen Besuch mehr abstatten.  Denn wir mussten ja wieder die Heimreise 1100 km ins heimische Georgia antreten. Dennoch hielt uns das nicht davon ab unsere Bekannten westlich von DC einen Besuch abzustatten. Dieser KURZE Besuch (O-Ton Eva) dauerte dann doch 2.5 Stunden. Es war wieder sehr nett und nun freuen wir uns auf den baldigen Besuch hier in GA. Dienstag morgen um 1.20 erreichten wir wieder Cartersville / GA

Einen letzten traurigen Gruß möchte ich an dieser Stelle an den Bruder von einem meiner Ältesten Freunde richten:
Lieber Frank, so plötzlich und unerwartet hast du am 19.8 deine letzte Reise angetreten. Ausgerechnet am Geburtstag deines Bruders Sven. Ruhe in Frieden, wir sehen uns wieder…irgendwann! Uns alle hier hat dein Tod schwer getroffen, wir denken oft an dich und natürlich an deine gesamte Familie Meyer! Mach‘s gut!

Almost two years in America

720 Tage in Amerika

Knapp zwei Jahre sind nach unserer tränenreichen Verabschiedung am Flughafen in Hannover am 2.8.2016 vergangen. Diese Erinnerungen in den ersten Tagen in Amerika, meine Angst eine neue Sprache zu sprechen. Die erste Nacht im Telford Ct. auf stinkenden Luftmatratzen und toten Kakerlaken in der Küche. Mit Kerzenschein und ohne Strom. Das wird man nie vergessen.
Die Gedanken darüber wie bescheuert man war sein vermeintlich sichereres Leben in Deutschland zurück zu lassen. Auf der anderen Seite das Verlangen, endlich seinen Traum zu Leben. Diese Seite hat damals gewonnen
Vor nicht einmal 10 Monaten haben wir ernsthaft überlegt hier alles aufzugeben, wir hatten verdammt viel Geld an „den Betrüger“ verloren. Die Chance davon jemals etwas wieder zu sehen stufe ich als gering ein. Kein Job fuer Eva war in Aussicht usw. Die Story ist ja bekannt.
Nun ist wieder vieles in Kisten verpackt, vieles wird diese Woche noch eingepackt. Familie Bachmann zieht weiter. Kommenden Samstag / Sonntag ziehen wir 30 Meilen in Richtung Norden. Evas Arbeitsweg war einfach zu zeitaufwendig. Beim einem Arbeitstag von bis zu 10 Stunden täglich noch 2-3 Stunden Autofahrt…war uns gleich in der ersten Woche klar, dass wir das ändern müssen und werden. Wir sind da ja in der Regel immer sehr spontan und vor allem pragmatisch. Unser erstes Haus war keine 48 Stunden spaeter under contract. Wir haben knapp 40.000 USD mehr bekommen als wir vor 2,5 Jahren bezahlt haben. Die Gründe, wir haben viel renoviert, schön gemacht und mit Liebe gestaltet. Das zahlte sich aus. Der Pool ist im Übrigen seit vierzehn Tagen legal. Die Prüfung dauerte gerade einmal 30 Sekunden. Schade eigentlich das wir ihn nun nur noch 6 Tage nutzen können.
Das neue Haus hat bisher keinen eigenen Pool, es wird sicherlich einen neuen geben, allerdings erst im kommenden Jahr, denke ich. Da wir in der Nachbarschaft 3 Poolanlagen nutzen können wird das fuer uns nicht so das riesige Problem sein. Zuerst muss ich unseren Grundstückszaun bauen damit Stupid Dog nicht alle Nachbarn mit seiner Anwesenheit beglückt. Dann wird die Küche nach und nach renoviert und eine kleine Trennwand zwischen Küche und Esszimmer entfernt. Die anderen Geschichten sind mehr farblicher Natur und nicht dringend. (mit Ausnahme des diesmal nur pinken Prinzessinnen Zimmers unserer Tochter). Wie ich uns kenne sind wir trotzdem nach vier – sechs Wochen mit allen geplanten Updates komplett fertig… 😊
Wir freuen uns alle sehr auf die neue Umgebung, es ist eine absolute Weiterentwicklung in jeder Hinsicht. Amerika ist doch langsam gut zu uns, oder wir zu Amerika? Keine Ahnung.

Keep on moving

Nun geht’s ganz schnell. Das Haus im Telford Ct. in Powder Springs war Mittwoch den 27.6.2018 auf dem Markt. Plötzlich kamen verdammt viele Anfragen zum Anschauen für Donnerstag rein. Innerhalb von knapp 3 Stunden, die wir mit Schwiegereltern und Hund außerhalb verbringen mussten. Geisterten um die 12 Familien in unserem Räumen mit ihren Maklern herum. Donnerstag gab es das erste Angebot, dann das zweite und Freitagmorgen dann eines welches sogar einige tausend Dollar über unserem Angebotspreis lag. Wir schlugen zu. Nun ist dieses Haus „Under Contract“ und die neuen Eigentümer werden nun einen Gutachter durchs Haus jagen, der natürlich noch Fehler finden will und wir ggf. noch etwas vom Preis runtergehen oder irgendwas ausbessern müssen etc. Das ist hier das Spiel. Auch haben die Käufer insgesamt sieben Tage Zeit vom Vertrag zurück zu treten.
Durch unsere Maklerin wissen wir das unsere uns unbekannten Käufer das Haus lieben und auf jeden Fall haben wollen, auch ist deren Finanzierung bereits fix. Natürlich kann der Deal noch platzen – wird aber nicht 😊
Also begann bereits vergangen Dienstag die Haussuche in Cartersville Georgia. Eine Kleinstadt die mit ca. 20.000 Einwohnern, einer perfekten Infrastruktur einer Entfernung von 68km bis Downtown Atlanta fuer amerikanische Verhältnisse noch akzeptable Innenstadt Nähe vorweisen kann. Noch mit meinen mittlerweile wieder abgereisten Schwiegereltern besuchten wir zwei wunderschöne Häuser ohne zu wissen das eines von denen nun unser zukünftiges Zuhause werden wird (auch hier bitte den oben beschrieben Ablauf betrachten).
Closing Date, also Zahlung und Buchungstag wird der 31.Juli 2018 – bedeutet zum 31.7. müssen wir ausgezogen sein. Da unser neues Haus bereits einige Zeit leer steht können wir vermutlich am vorherigen Wochenende einziehen…kleine Mietzahlung vorausgesetzt. Am 1.8 startet das neue Schuljahr fuer Jason und Jamie in Cartersville (Jamie kommt in den „Kindergarden“ hier Vorschule in ihrer zukünftigen Grundschule). Also ein typischer Bachmannsche Umzug.
WARUM? Eva arbeitet in Cartersville und muss derzeit bis zu 3 Stunden tägliche Fahrzeit in Kauf nehmen um hin und zurück zu fahren. Da ich ja eh Homeoffice mache spielt es fuer mich eh keine Rolle an welchem Ort ich fuer meine Firma arbeite. Das Haus, fast perfekt, braucht einen Gartenzaun, ein paar Büsche draußen und etwas Rasenpflege. Innen nehmen wir eine kleine Trennwand zur Küche raus und bauen so einen Frühstückstresen. Eine neue Arbeitsplatte und etwas Farbe hier und da und alles ist top. Kein Vergleich zu unserem ersten Haus in Amerika.
Das Grundstück ist nur noch halb so groß, was jedoch immer noch 1500m² sind und beherbergt noch eine weitere Doppelgarage mit Dachboden als Lagerstätte fuer meine Firma. Die Neighborhood ist riesig und zwei Klassen besser als unsere bisherige, mit zwei Poolanlagen fuer Anwohner, Tennis und Gemeinschaftshäusern fuer Partys etc. Wir werden uns wohl fühlen in unserem neuen Kapitel in Amerika.

Fussball , Schmerz und Abschied

 

Mai 2008, Torsten Lieberknecht übernahm das Steuer auf der Kommandobrücke der Eintracht. Ein Posten dessen Halbwertzeit in der Regel zwischen 2 Monaten und 2 Jahren begrenzt war.
Dieser Mann bewahrte uns vor der vierten Liga, natürlich auch mit Gluck – da Lübeck überraschend in Essen gewann. Rot Weiß Essen kam bis dato niemals mehr wieder in den Profifußball, nur so nebenbei.
2011 erlebte ich den Aufstieg live in Unterhaching / einem Vorort von München und in der Folgesaison einen guten Mittelfeldplatz in Liga 2.

Meinen Jungs erzählte ich nach dem 1:0 Sieg gegen den 1.FC Köln am ersten Spieltag das diese Mannschaft aufsteigt. Die hielten mich fuer total bescheuert…aber es kam so! Zu diesem Zeitpunkt ging ich genau 20 Jahre ins Stadion und meine Braunschweiger Eintracht stieg in die 1. Bundesliga auf. Unfassbar!
Unsere Gegner nun: Bayern München, Borussia Dortmund, Gladbach und natürlich unsere  „Freunde“ aus der ungerechtfertigten Landeshauptstadt. Man wurde Niedersachsenmeister und stieg nach einem Jahr, mit Chancen zum Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag wieder ab. Scheissegal, diese Kommerzliga hat einen eh ziemlich desillusioniert – wenn man 90min über diesen „Telekom T Affen“ in der Allianz Arena sitzen muss kann man die folgenden Jahre gut drauf verzichten. Die Auswärtsfahrten waren dennoch legendär. Die Wodka Tour nach Mainz und vor allem Nürnberg. Dort galt eine 0.5 Promille Grenze um ins Stadion zu kommen. Christian H. und ich hatten bestimmt das 4-5 fache. Drin waren wir trotzdem 😊 Familienfahrten nach Gladbach / ohne Alkohol  – dafür mit einem Umweg über die Niederlande weil man ohne Navi gefahren ist.

Zurück in Liga zwei, niemals gefährdet meistens oben dran, sicherlich selten der schönste Ball aber ehrlicher Arbeiterfussball. Viele meiner Sitznachbarn waren zufrieden, aber da meckern eine Tradition in Braunschweig hat gab es immer mehr die meinten zu motzen. Vergangene Saison lief alles gut, effektiv in jedem Fall und es wurde trotzdem gemeckert. Die Mannschaft versagte kläglich in Bielefeld und musste so Relegation spielen gegen den VFL. Die Werkstruppe arbeitete mit allen miesen Tricks, nasse Schuhe, Handspiel von Mario Gomez und nicht gegebenen Elfmetern. Ein Böller und ein „Platzsturm“ waren dann aber wichtiger als der eigentliche Beschiss um den Aufstieg in Liga eins. Diese Saison erlebte ich natuerlich nur noch aus der Ferne ebenso wie die Saison 2017 / 2018 die in jeder Hinsicht katastrophal war.

Ein Trainer wurde öffentlich demontiert, im Eintracht Forum und in der Mundpropaganda wurden unglaublich üble Dinge über Torsten verbreitet. Gut fuer ihn, dass er sich nicht in diesen Medien rumtreibt. Der Verein, untätig – wie immer – bloß nicht anecken, aalglatt und unsichtbar. Diese Kritik muss sich der Vorstand gefallen lassen. Hinter verschlossenen Türen war ein Rauswurf von Torsten seit dem Jahreswechsel offensichtlich Thema. Er bekam das mit und ging in die Offensive. Weite Teile der Szene, der Leute in den Blöcken 5 – 11 wusste er hinter sich. Die Leute eben die wirklich die Scheisse mit diesem Verein erlebt haben und die erste Krise nach knapp 10 Jahren mit IHM durchstehen wollten. Dieser Mann hat natürlich auch falsche Entscheidungen getätigt aber er liebte unseren Verein genauso wie wir…Er war authentisch. Natürlich sagen Leute ohne Leidenschaft fuer den Fußball, wie das geht  einen Verein zu lieben? Nun es geht. Man(n) sagt gern mal, die Frau kann man wechseln, die Liebe zum Verein nicht. Klingt hart, stimmt aber. Sogar meine Frau bestätigt das gewissermaßen, habe ich sie doch bei Eintracht kennen und lieben gelernt. So mein lieber Torsten, es wird Zeit das ich mich von dir verabschiede, du wirst IMMER ein großer Teil meiner Eintracht bleiben. Dir und deiner Familie alles erdenklich Gute. Mach jetzt einen großen Urlaub, du hast es dir verdient. Hier im Süden der USA ist es übrigens sehr schön…Nashville als Musikmekka nicht weit. Kommt vorbei, die Einladung steht. 😊 Mach’s Gut TORSTEN & Danke Braunschweig 1895 fuer die Erlaubnis das Bild zu nutzen.

21 Monate Pink & Fluffy

 

Unsere Welt in Amerika dreht sich schnell, schneller am schnellsten! Amerika von ganz unten bis ganz oben in Sekunden und auch wieder zurück. Nichts ist unmöglich, alles ist möglich. Waffen im Supermarkt kaufen und sonntags Alkohol nur zwischen 12PM und 6PM kaufen dürfen. Wer schuldenfrei ist, schießt sich ins eigene Knie und bekommt schlechtere Kredite als die denen das Wasser bis zum Hals steht.
Siebzehn Monate musste Eva sich bewerben und kämpfen um endlich aus der Kindergarten Küche raus zu kommen. Plötzlich wollten sie zwei Firmen, gerade wg. Ihres deutschen Background. Seit drei Wochen arbeitet sie nun fuer eine österreichische Stahlverarbeitungsfirma als „Management assistance for human resources“. Endlich wieder Kleidchen und Trittchen fuer meine Frau, Parfüm und Schminke statt Fritteusen Duft und Dosenöffner. Jeden Morgen steht Eva nun mit einem Lächeln auf und geht mit einem Lächeln wieder ins Bett. Es ist schön sie wieder so glücklich zu sehen.
Im Oktober 2017 wollten wir das ganze Projekt abbrechen, Amerika war nicht gut zu uns, auch wenn wir es bedingungslos lieben. Amerika zickte gewaltig und wollte von uns mit sanften Druck erobert werden. Meine Arbeit war ein harter Kampf, teilweise musste ich über meinen eigenen Schatten springen, verkaufen irgendwie lernen. Auf die Eigenarten des Marktes und vor allem der Kunden eingehen. Aber auch diese Challenge konnte ich Schritt fuer Schritt nehmen, die Tatsache das Einkommen nicht von selbst kommt (wie in Deutschland in meinem Job) sondern das man sich den verdammten Hintern aufreißen muss um voran zu kommen. Auch der Zweitjob war notwendig. Zwei Prominente durfte ich befördern 325 Fahrten absolvierte ich mit meinem Suburban. Macht ungefähr 500 Personen in meinem Auto. Geschätzte 4000 Miles legte ich zurück. Auch das kann ich nun an den Nagel hängen. Wird (vorerst) nicht mehr gebraucht. Evas neuem Job und nicht zuletzt meinem Hauptjob geschuldet.
Über den Berg? Wir glauben ja! Ganz sicher sogar. Auch wenn sich das Blatt hier immer schnell wenden kann. Aber das Tief hatten wir jetzt erstmal, nun kommt das geliebte Amerika zurück. Und damit auch die Veränderung(en). Wir werden unser Haus verkaufen, jetzt bald, zum Sommer und nach Cartersville GA ziehen, von hier etwa 30 Miles in Richtung Norden. Dort arbeitet Eva, die nun täglich bis zu drei Stunden unterwegs ist und auch ich benötige nun mehr Lagerfläche fuer mein Business. Jason geht ab Spätsommer eh in die Middle School und Jamie wechselt in den „Kindergarten“ vergleichbar mit der Vorschule in Deutschland. Also ihr merkt…Langeweile gibt es woanders, aber nicht bei uns! Wir lieben unser Leben genauso wie es ist. Auch die Kinder planen bereits Ihre neuen Kinderzimmer.
Vergangenen Samstag waren Eva und ich bei Pink in der Philips Arena in Atlanta. Ziemlich gute Plätze und eine knapp zweistündige Power Show. Diese Frau ist einfach der Hammer, gesangstechnisch und tänzerisch spitze, eine der besten Shows die ich jemals gesehen habe. Bereits 2004 haben wir Sie in Hannover gesehen, vierzehn Jahre später ist sie immer noch einer der Top Mainstream Stars. Pink? Immer wieder, soviel ist sicher! Auch schön, das zweite Mal in Amerika überhaupt, einen Abend ohne Kinder zu haben, die waren zuhause bei einer wunderbaren Babysitterin, einer Nachbarstochter mit Papa Johns Pizza und Coca – Cola. Jamie durfte zum 300x Elsa gucken und Jason zockte in seinem Zimmer. Wahrscheinlich sind solche Aktionen nun in Zukunft wieder öfter zu erleben – pinke Aussichten 😊

Abschliessend moechte ich heute mal ein paar private Gruesse ueber den grossen Teich schicken. Jemand den ich am 7.Juli 1988 kennen gelernt habe und der mir immer eine Menge bedeutet hat, mittlerweile hat auch er eine liebe Frau und einen kleinen Sohn den ich immer noch nicht kennen lernen konnte. Ich hoffe euch geht es gut! Joern, auf die naechsten 30 Jahre Freundschaft.

Pooldeck Part 38

 

So, Neuigkeiten vom Pooldeck. Dieses von mir illegal gebaute, den Pool umfassende Bauwerk wird langsam zum Denkmal fuer idiotische Bürokratie in Cobb County.
Im Dezember war ein Architekt vor Ort (hier Engineer) der sich unser Bauwerk anschaute und fuer gut befunden hat, er sagte lediglich das dieses Bauwerk nicht nach amerikanischen Standards gebaut wurde, er aber kein Problem darin sehe da es sehr stabil gebaut wurden ist. Er fertigte seinen Bericht fuer das Department of Development and Inspections an. Endlich hatten wir es schwarz auf weiß – alles in Ordnung dachten wir. Wie naiv von uns!
Vor einigen Wochen nun die Final Inspection vom o.g. Department. Er war völlig konsterniert, er hätte sowas noch nie gesehen und würde auch sämtlichen vorgegebenen Standards nicht entsprechen. Das endgültige Permit könne er uns natürlich nicht geben da er erstmal mit seinem Chef sprechen müsste.
Also im Endeffekt, der Bürohengst verweigerte die endgültige Genehmigung wg. nicht eingehaltenen Normen, die der studierte Architekt als nicht problematisch ansah und es so in seinem Bericht klar formulierte. Der Architekt war nun noch einmal da um eine Lösung mit mir zu erarbeiten, dem muss Cobb zustimmen. Ich bin da skeptisch und sehe mich bereits das gesamte Deck abtragen und an den Verbindern der senkrechten Stützen die geforderten Normen herzustellen.
Im Nebensatz meinte der Architekt noch, dass es in anderen Counties völlig normal sei, wenn er den Bericht verschickt niemand mehr kontrollieren kommt. Cobb ist dafür berühmt völlig abstruse Normen zu haben.
Klar ist, schuld bin ich selber – normalerweise hätte ich mich besser informieren müssen bevor ich baue aber geblendet vom Gedanken das auf MEINEM LAND auch meine REGELN gelten, wie in fast allen Counties in diesem Bundesstaat und vermutlich in sämtlichen südlichen, westlichen Bundesstaaten der USA habe ich einfach gebaut. Dumm gelaufen und doch etwas naiv.
In den kommenden Tagen werde ich erfahren ob es die kleine Lösung (zusätzliche Latten als Stütze einbauen) oder die große Lösung (Deck abtragen und Stützen entsprechend verändern) wird. Wir sind gespannt.

38, eine schöne Zahl….

Super Bowl LII Sunday

Ok, American Football war zu meiner Zeit in Deutschland immer so „semigeil“. Ich habe ein paar Mal probiert in Deutschland wach zu bleiben um mir dieses Spektakel anzuschauen. Aber da bin ich regelmäßig nach 30min ins Bett gegangen.
Im vergangenen Jahr lieferten die Atlanta Falcons, unser Heimteam, einen hervorragendes Spiel gegen die New England Patriots ab und führten phasenweise mit 28 zu 3 mussten sich jedoch im letzten Viertel dann mit insgesamt 28 zu 34 geschlagen geben. Jedoch entwickelte ich dadurch eine gewisse Leidenschaft fuer dieses Spiel und ich entdeckte meine Abneigung zu eben diesen New England Patriots. Quasi das Hannover 96 fuer mich in den USA.
Am Sonntag den 4.Februar 2018 spielte nun wieder der schöne Tom Brady mit seinen  New England Patriots gegen die Philadelphia Eagles. Da ich ein nachtragender Typ bin, war sofort klar wem ich mein Herz bei diesem Spiel schenke. Der Super Bowl ist jedoch bei weitem nicht nur das Spiel selbst, die Commercials sind ein weiterer wichtiger Teil. Witzige Spots von Pepsi, Coca-Cola, Pizza Hut, Dodge etc. laufen über die Flimmerkiste. Manchmal liegt man vor Lachen auf dem Boden, so genial sind diese Spots. Das Spiel verstehe ich nach 1,5 Jahren in Amerika mittlerweile ganz gut, bei besonderen Spielzügen oder Entscheidungen frage ich meinen Sohn, der in diesem Punkt mittlerweile totaler Amerikaner zu sein scheint.
Vor dem Spiel kommt natürlich der Patriotische Teil, die National Anthem. Während es fuer Deutsche noch immer unvorstellbar ist, die eigene Hymne mit voller Freude zu singen, gehört dies hier zum guten Ton. Künstler/Innen aus dem ganzen Land fühlen sich geehrt, wenn Sie vorgeschlagen werden die Hymne zu singen. In Deutschland würde jetzt erstmal eine Grundsatzdiskussion starten warum man denn die Hymne überhaupt spielen muss. Ich erinnere mich mit Schaudern an eine Diskussion vor ein paar Jahren ob man zu Freundschaftsspielen der Deutschen Nationalmannschaften überhaupt die Hymne abspielen sollte. Hier gibt es diese Diskussion nicht, zu jedem Liga Spiel in der MLB, NBA, MLS, NFL etc. wird sie gespielt. Bei Spielen gegen Kanadische Mannschaften zudem noch die Hymne Kanadas.
Beim Super Bowl LII war nun Pink an der Reihe, eine Ausnahmekünstlerin die auch seit bald 2 Jahrzehnten einen Erfolg nach dem anderen feiert. Trotz starker Erkältung hielt sie tapfer durch.

Im Übrigen schauen wir uns Pink im April ein zweites Mal in Evas und meiner gemeinsamen Konzert Karriere an. Am 21.April ist es soweit.
Das Spiel begann und die Eagles machten ein fantastisches Spiel, Tom B. blieb blass. Herrlich! Halbzeit war diesmal fuer meinen Geschmack nicht ganz so mega… Justin Timberlake trat in der Halbzeitshow im U.S. Bank Stadium in Minneapolis auf. Sicherlich hat er gute Hits, aber naja – Jason und ich waren der Meinung wir brauchen den Typen nicht unbedingt. Diesmal riss er im Übrigen niemanden das Oberteil ab, so das Nippel im amerikanischen Live TV zu sehen waren. Wegen diesem Vorfall mit Justin Timberlake und Janet Jackson im Jahr 2003 wird seitdem der Super Bowl nicht mehr komplett live sondern um einige Sekunden Zeitversetzt übertragen (Brüste sind böse).
Nun ja, im 3 Viertel holte New England noch mal auf so dass es wieder sehr spannend wurde. Aber einige gute Spielzüge, etwas Glück und vor allem der wunderschöne Patzer von Tom Brady 2min vor Ende ließ zu das Eintracht Braunschweig gegen Bayern München gewinnen konnte. 😊
Herrlich!
Im kommenden Jahr findet der Super Bowl übrigens in Atlanta, im neuen Mercedes Benz Stadium statt. Da wir uns Eintrittskarten mit über 3500 USD pro Ticket nicht leisten wollen (vermutlich auch nicht können bei vier Personen) werden wir uns einen mindestens 100 USD teuren Parkplatz in Stadionnähe buchen und dort an einer Tailgate Party teilnehmen. Freunde aus Deutschland haben sich diesbezüglich bereits angesagt. Wir hoffen auf ein Endspiel zwischen den Dallas Cowboys und Atlanta Falcons –  New England Patriots Trikots sind auf den Parkplätzen hier übrigens nicht erlaubt liebe Bea….Superbowl-2018

Besuch in Deutschland

Ich blicke zurück auf insgesamt 2,5 Wochen Deutschland, auf viele Termine, nette Abende mit Freunden, mit ganz alten Freunden, besten Freunden, den Freunden meiner Pfadfinderzeit, ein sehr schönes Klassentreffen und netten Abenden mit meinen Eltern, Schwiegereltern, Schwager und Bruder. Kurzum es war eine wirklich tolle Zeit.
Auch war ich einen Tag bei meiner Firma in Mannheim und bei unserem Mai/Juni Besuch in Halle, bei meinem Augenarzt in Hamburg garniert mit einem fantastischen Treffen von gaaaaanz alten Freundinnen aus der Nähe von Hamburg. Die beiden, Zwillinge, habe ich vor gut 27 Jahren im Sommerurlaub mit meinen Eltern kennen gelernt, sie sind die Enkelkinder von unseren damaligen Vermietern in einem wunderschönen Urlaubsort mit Namen Lensahn, über Facebook haben wir immer mal Kontakt, nicht viel aber ein wenig. Diese zwei Stunden waren wirklich sensationell, man hat sich gut 1,5 Jahrzehnte nicht mehr gesehen aber man konnte gleich wieder ins Gespräch einsteigen, wie früher. Auch bei Leuten die man 1,5 Jahre nicht mehr gesehen hat war es herzlich, auch wenn manche Locations immer mieser werden und nicht lohnen weiter besucht zu werden (Alex Bohlweg). Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt versprüht auf mich auch weiterhin einen einzigartigen Charme und diese Antiterror Poller fand ich jetzt nicht wirklich einschüchternd, sondern beruhigend das sie dort platziert waren.
Das erste negative wie auch positive Highlight erfolgte am Düsseldorfer Flughafen, nach Einstieg in einen Bus der mich von der Rollbahn zum Terminal bringen sollte,  ich sagte freundlich „Guten Morgen“ Reaktion natürlich gleich null! Wow, genau so hat man Deutschland in Erinnerung. Eine halbe Stunde später, ich kam durch den Zoll in die Wartehalle…stand mein bester Freund vor mir…“er wollte mich einfach mal so abholen“ und gemeinsam tranken wir, so typisch Deutsch, erstmal eine Dose Bier – öffentlich vor dem Terminal. Dies wäre bei uns meistens undenkbar und könnte mit einer Verhaftung enden. Das Bier hatte das Konterfei von unserem Trainer Torsten Lieberknecht, der am gleichen Abend wieder bewies warum er und auch nur er der absolute Vollbluttrainer fuer unsere Braunschweiger Eintracht ist und bleibt. Nicht viele Trainer kommen gern zu Fanveranstaltungen und bleiben länger als unbedingt notwendig – Torsten ist da so wunderbar anders! Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten das er das liest…bleib so wie du bist und vor allem noch lange Eintracht Trainer! Um deinen Wunschspieler kümmere ich mich, versprochen 😉 Danke Ingo fuer deine Feier, auch wenn ich nur auf der Durchreise war. Der Abend endete Standesgemäß im Dax mit einer illustren Runde mit den Herren, Gebhard, Stölting, Hornig, Pritschke, Klimke, Cicior und Frau Strempel. Aber irgendwann um 3 Uhr musste ich ins Bett, auch eine befreundete Polizistin entdeckte ich noch auf dem Weg zum Taxi, sie hatte aber zu tun und so trollten wir uns. LG Sarah!
Es gab noch eine Menge anderer netter Abende, wie den Pärchen Abend mit Familie Meyer und Hornig der bei einer Schlagernacht endete, Ein Klassentreffen nach 20 Jahren, welches im Magniviertel in einer seltsamen Kneipe mit noch seltsameren Gesprächen mit dem Wirt endeten. Kino/Star Wars und eine Silvester Party mit zu viel Bier fuer zu wenig Gäste rundeten diese wilden Tage ab. Mittwochmorgen um 3 Uhr morgens startete meine Rückreise die 29 Stunden später in meinem Bett im wirklich kalten Georgia endete.
Meine Familie folgte am Donnerstagnachmittag. Morgen beginnt unser Alltag wieder. Es war schön und wir möchten uns besonders bei unseren Herbergseltern bedanken, vorne und hinten (im Haus) wurden wir umsorgt und bemuttert das es schon manchmal etwas anstrengend wurde, aber dennoch schön. Wir kommen wieder – nur 2018 vielleicht nicht 😊

Back to Braunschweig

Sogar das Mercedes Benz Stadium scheint es zu ahnen…
Die Bachmanns verlassen Atlanta! Es war eine schöne Zeit hier aber nun reicht es auch. Ab nach Braunschweig, zu den Eltern, Großeltern, Weihnachtsmärkten, Kindergärten und Jugendzentren. Braunschweig seid vorgewarnt. Bald sind wir, die Bachmanns, wieder da.
Auch wenn einige nun sicherlich denken, sie haben es nicht gepackt, sie kommen zurück, das habe ich immer gewusst. Denen sei gesagt. Ihr sollt recht behalten, irgendwann musste diese „schwere Entscheidung“ gefällt werden. Bachmanns back in Town. Aber seit beruhigt, es ist nicht fuer ewige Zeit. Unsere alten Arbeitgeber können tief durchatmen. Wir bleiben nicht dauerhaft. Sondern lediglich einige Tage/Wochen.
Die Vorfreude steigt ins unaufhörliche. Mit meinem Christian schreiben ich mir täglich den Countdown bis wir uns wiedersehen. Verrückt. Man freut sich auf Geschwister, Eltern, Großeltern auf schlesische Bratwurst, auf gebrannte Mandeln, Wolters Pilsener und Mummebroetchen. Auf ein hoffentlich bitterkaltes Weihnachtsfest, redselige Abende in Braunschweiger Kneipen und Discos. Auf ein Klassentreffen, 20 Jahre nach unserem Schulabschluss und ich persönlich auf meine Zahnärztin. Hier artete das mir zu sehr in ein Verkaufsgespräch aus so, dass ich hier nur im Notfall hinfahren werde. Fuer die reguläre Kontrolle ziehe ich weiterhin Braunschweig vor. Außerdem freuen wir uns auf unsere Party am 31.12. in den altehrwürdigen Räumen des Kinder – und Jugendzentrums in dem ich früher arbeitete. Wer da genau dabei sein wird wissen wir nicht genau – einige Anfragen von uns wurden nicht beantwortet, vermutlich haben diese Leute uns bereits vergessen 😉. Aber egal wieviel und wer alles dabei sein wird, wir freuen uns über (fast) jeden. Vermutlich brauchen Eva und ich nach dem Urlaub in Deutschland erstmal Urlaub… das wird sicherlich manchmal in positiven Stress ausarten.
Ansonsten ist hier alles beim Alten, unsere Situation verändert sich, wenn auch langsam, Stück fuer Stück. Mittlerweile schaffen wir Verbindungen die früher oder später fuer uns hilfreich sein werden. Ideen entwickeln sich, Geld wird generiert auch wird es langsam mehr. Man benötigt Geduld in einem Land was einen Aufnimmt aber nicht bemuttert. Wir bleiben am Ball fuer unseren amerikanischen Traum. Wir lieben Amerika genau, weil es so dreckig, schön, laut, weit, arm, reich und nervig ist. Amerika muss genommen werden wie es ist. Auch wenn deutsche Zuverlässigkeit und amerikanische Unverbindlichkeit oft deutlich aneinanderprallen. Das tagelange warten auf Zusagen, Absagen oder Unterlagen nervt, daran gewöhnt man sich nur schwer.

In diesem Sinne, bis bald